Was wir heute unter einem Maori verstehen, hat mit den Ursprüngen nicht mehr so viel zu tun. Der Trend um die feinen Verzierungen, Dreiecke und Wellenlinien ist ungebrochen und wird oft nachgefragt. Allerdings geht es nur den wenigsten um eine Bedeutung der einzelnen Ecken und versteckten Motive. Es ist schick und sieht gerade auf dem Arm, im Schulter-und Brustbereich wirklich nice aus. Tief schwarze Linien, Dreiecke und so manches Motiv werden miteinander kombiniert und ineinander verbunden. Aber auch Schattierungen und feine Details können mit eingearbeitet werden.
Die Vielfalt bei einem Maori ist gerade das Besondere und macht es für den Träger zu einem ganz individuellen Tattoo.
Es gibt natürlich Vorlagen, die wir öfter vom Kunden zu sehen bekommen. Wir raten jedem Kunden, sich drei oder vier Vorlagen raus zu suchen, welche ihm gefallen und daraus einzelne Muster neu zu kombinieren.
Auf die Art entsteht ein völlig neues und einzigartiges Tattoo.
In dieses Maori sind über 13 Stunden Arbeit geflossen. Es wurde komplett
freihand gezeichnet und dann gestochen. Die Vorlage zu diesem Maori ist recht bekannt. Sie wurde hier auf Kundenwunsch übernommen und nur teilweise modifiziert.
In den meisten Fällen wird das Muster freihand auf die Körperstelle aufgetragen. Hier kommen verschiedene Farben zum Einsatz. Mit hellen, grünen und blauen Filzstiften werden die Grundlinien an die Form des Körpers angepasst.
Nach und nach entstehen einzelne Bereiche, die dann mit Mustern und Motiven gefüllt werden.
Mit einer dunkleren Kontrastfarbe werden dann die einzelnen Abschnitte nachgezogen. Nun steht das Motiv und der Tätowierer kann mit dem Stechen beginnen.
Es ist eine aufwendige Arbeit, die Zeit braucht und meist in größeren Sitzungen erarbeitet wird.
Für ein Oberarm und Schultertattoo im Maoristyle sind oft 5 bis 10 Sitzungen nötig.
Zur Herkunft des Maori: Ein moko oder ta moko, so heißt die traditionelle Körperkunst der Maori, ist nicht einfach ein ornamentreiches Tattoo – es erzählt etwas über die Lebensgeschichte seines Trägers. Das Verzieren der Körper und Gesichter hat bei den Polynesiern eine lange Tradition, die jedoch zeitweise in Verruf kam. Bis in die neunziger Jahre assoziierten viele Neuseeländer mit Mokos entweder etwas längst Vergangenes oder gewalttätige Gangmitglieder und arme Maori. Mittlerweile wird die Kultur der Maori auch vom Staat gefördert. Heute sind Mokos wieder beliebt und werden mit Stolz getragen.
Früher waren es vor allem Häuptlinge und besondere Persönlichkeiten, die eine Gesichtstätowierung trugen. Bis heute gilt: Man kann sich nicht einfach ein Moko im Gesicht tätowieren lassen. Die Gemeinschaft entscheidet, wer würdig ist, eines zu tragen.
Zu welchem Stamm gehörst du? Was ist in deiner Familie passiert? Was ist dir wichtig? Erst wenn all diese Fragen geklärt sind, zeichnet man das Muster für seinen Kunden. Jede geschwungene Linie, jede Form repräsentiert das Leben der jeweiligen Person. Manches erinnert an Flammen, anderes an geschlungene Pflanzen wie Farne.
Heute sind die Gründe für ein europäisches Maori meist dekorativer Natur. Wir verschönern unseren Körper mit Tattoos, die etwas über uns aussagen und sicher auch eine Bedeutung haben, jedoch meistens geht es uns erstmal um den Stil, der uns gefällt. Bei Maori lassen sich natürlich auch die Herkunft des Trägers, Familie und Schicksale einarbeiten. Es wird auch oft mit anderen Stilen vermischt, was nicht jedem gefällt, aber ja auch nicht muss. Schick ist immer, was dem Träger gefällt und seine Art zu Leben repräsentiert.
Gerade bei Maori Tattoos gibt es so viele Möglichkeiten sich auszudrücken und etwas darzustellen.
Wer ein Maori plant sollte ruhig etwas mehr Zeit in die eigene Vorbereitung stecken. Sucht Euch verschiedene Vorlagen und Muster und kombiniert diese dann zu einem neuen Tattoo. So entsteht ein wunderbares Maori, das zu Euch passt.